Nachdem ich eine Zeit lang sehr fleißig mit meinen Beiträgen war, haben sich im Dezember die Ereignisse nur so überschlagen: diverse Abgaben von Uniprojekten, Weihnachtsgeschenke organisieren und Sachen packen. Und schon saß ich im Bus auf dem Weg nach London. Mein Semester war geschafft und der Flug nach Hause in Reichweite. Da fiel jede metaphorische Last von meinen Schultern, weshalb ich von den vier Stunden Fahrt recht wenig mitbekam. Dann stand ich da, im Zentrum von London: vollkommen überladen mit Gepäck, fix und fertig von den letzten Tagen und im Gedränge einer Metropole zur Rushhour. Es war umwerfend.
Sightseeing
Da ich vor einigen Jahren bereits einen Familienurlaub in London genießen durfte, blieben nicht mehr viele Sehenswürdigkeiten offen, die zu bestaunen für mich neu war. Trotzdem sind die alten Gebäude und modernen Touristenattraktionen immer wieder sehenswert und ich genoss den Spaziergang durch die Stadt bei Sonnenschein(!) sehr. Mir war vorher nicht bewusst, dass ich den Großstadtrummel, die Menschenmengen und das gut ausgebaute öffentliche Nahverkehrssystem in den ruhigen Gebieten in und um Swansea tatsächlich vermisst hatte. Dadurch und natürlich durch die vielen Serien- und Filmkulissen, die sich hinter jeder Ecke verstecken, fühlte ich mich ganz plötzlich Zuhause.
Shoppen
Kein Geld abzuheben hilft enorm, wenn man den vielen Verlockungen der Londoner Shopping Möglichkeiten aus dem Weg gehen will. Zum Glück habe ich das rechtzeitig erkannt, sonst hätte sich mein bereits überfüllter Backpacker geweigert auch nur einen Schritt mit mir zu tun… oder andersherum. Trotzdem ist es ein Muss wenigstens mal zu gucken. So habe ich etliche Stunden im Lego Store, M&M Store, Harrods, Hamley’s und Co verbracht. Und das ganz ohne etwas zu kaufen. Ich war reichlich stolz.
Da dieser Beitrag eine ganze Menge Bilder enthält (ich hatte so viel Spaß mit meiner Kamera in London), gibt es zuerst die City Bilder. Aber nicht vergessen danach weiterzulesen.
Warner Bros. Studio Tour
Allein über diesen Abschnitt meiner London-Kurzreise könnte ich einen ganzen Bericht schreiben, aber ich versuche mich kurz zu fassen.
Mit dem Blick hinter die Kulissen mag man meinen, dass einem der gesamte Zauber der Filme genommen wird. Anfangs schien es mir auch so. Trotzdem bin ich auf völlige andere Weise verzaubert raus gegangen. Die Kreativität zur Umsetzungen hat mich ungeheuer fasziniert: jede einzelne Phiole trägt eine eigene Beschriftung, dutzende Skizzen, die angefertigt wurden bevor ein Wesen Gestalt annahm, mehrere hundert handgefertigte Zauberstäbe aus unterschiedlichsten Materialien, ganze Räume die gefliest und nach einer fertig gedrehten Szene wieder abgerissen wurden, Feuerstellen ohne einen einzigen entzündeten Funken, Schnee ohne Kälte usw. Dabei hat mich am meisten begeistert zu sehen, dass größtenteils mit mechanischen Elementen gearbeitet wurde. So wurden für den Fuchsbau, das Haus der Weasleys, wo sich das Geschirr von selbst spült und sich die Wäsche ganz allein bügelt, einige Uhren auseinandergenommen und daraus neue Konstruktionen gebaut, die uns die Magie dieses Ortes begreifbar machten. Auch Green Screens und Green Objects sind vielseitig zum Einsatz gekommen. Beispielsweise ist Harrys Tarnumhang von einer Seite mit grünem Stoff genäht oder die fliegenden Bücher in der Bibliothek und das schwebende Denkarium wurden eigentlich von grünen Händen geführt. Nur die Kreaturen und Wesen, die nicht in der Maske umgesetzt werden konnten, wurden mittels CGI produziert.
All diese Produktionsprozesse, Kulissen und Requisiten sind für den Besucher in verschiedenen Stadien und mit medialer Unterstützung hervorragend aufbereitet und ausgestellt. Dabei werden verschiedene Abteilungen durchlaufen. Angefangen mit der Maske und Kostümerie, vorbei an den Kulissen, zu den Green Screens, über das Gleis 9 ¾. Mit einem Butterbier gestärkt gingen es dann zu den Außenkulissen wie dem Knight Bus und dem Privet Drive. Anschließend geht es zu Gringotts und durch die Winkelgasse zur Kreativ- und Zeichnungsabteilung, in der jede Idee ihren Ursprung hat. Als Highlight der Ausstellung gelangt man zum Hogwarts Modell im Maßstab 1:24, das für sämtliche Außendreharbeiten genutzt und von Film zu Film erweitert wurde. Schließlich wird der Besucher in den Shop entlassen, um jegliche ersparte Galleonen in notwendige Schlüsselanhänger, Süßigkeiten, Staubfänger und Anziehsachen umzusetzen.
Ich brauche immer viel Zeit in Museen, da ich mir gern alles ausführlich durchlese, anhöre und betrachte. Daher habe ich mir 4,5 Stunden Zeit genommen, die wieder einmal wie im Flug vergangen sind und nicht ansatzweise gereicht haben, um alles zu erforschen. Deswegen werde ich auf jeden Fall bei meinem nächsten London Besuch und bis dahin mit den Büchern und Filmen das ganze Harry Potter Drama vom Casting bis zum letzten Cut mit Freude wieder und wieder durchleben. Denn wie auch J. K. Rowling sagte: „The stories we love best do live in us forever, so whether you come back by page or by the big screen, Hogwarts will always be there to welcome you home.” (dt. Die Geschichten, die wir am meisten lieben, leben für immer in uns. Egal ob du über Seiten oder Leinwand wiederkommst, Hogwarts wird dich immer als dein Zuhause Willkommen heißen.)
Das mit dem Kurzfassen war noch nie wirklich meine Stärke. Aber die Bilder zeigen noch besser wie vielseitig, interessant und spannend die Ausstellung zur Harry Potter Reihe war. Viel Spaß beim Verzaubern lassen.